23.07.2015: Für noch mehr Autarkie im Eigenheim
Die bestehende Photovoltaikanlage eines Eigenheims mit Stromspeicher und KWK-Anlage nachzurüsten – vor dieser Aufgabe stand Laudeley Betriebstechnik im Juni dieses Jahres. Die besondere Herausforderung bestand darin, den Speicher – ein Hauskraftwerk S10 MINI Hybrid von E3/DC – mit zwei externen Stromquellen zu verknüpfen, ohne dass Umbauten an der PV-Anlage erforderlich wurden.
Es ist ein typisches norddeutsches Eigenheim aus den 1950er Jahren, das von Beginn an in Familienbesitz war. 2012 entschied sich der heutige Besitzer, das Dach seines 250 Quadratmeter großen Hauses mit einer PV-Anlage (mit 5,6 kWp) zu bestücken. Strom wurde für den Eigenverbrauch erzeugt.
S10 MINI zur Nachrüstung
Um diesen zu optimieren und zusätzlich eine klimaschonende Wärmequelle nutzen zu können, riet Holger Laudeley dem Hausbesitzer, die PV-Anlage mit einem einphasigen Hybridstromspeicher, dem Hauskraftwerk S10 MINI von E3/DC zu koppeln und dieses gleichzeitig an eine Mikro-KWK-Anlage im Keller anzuschließen. Der Wechselrichter zur Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom war durch die PV-Anlage bereits vorhanden.
Bis zum Umbau im Juni bezog die Familie ihre Wärme noch über eine energiefressende Ölheizung. Der Jahresverbrauch lag bei etwa 4500 Litern. Holger Laudeley empfahl den Einbau einer Mikro-KWK-Anlage mit Stirlingmotor von Remeha.
Strom und Wärme erzeugen
Bei diesem Mini-Kraftwerk werden nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme gleichzeitig produziert – etwa im Verhältnis 1:5. Auf ein Kilowatt Strom kommen 5 Kilowatt Wärme. Während der Hausbesitzer die Wärme direkt verbrauchen kann, wird der Strom zunächst im S10 MINI zwischengespeichert.
„Wir haben hier eine Stromveredelung über das KWK-Gerät, da der Eigentümer diesen zwischengespeicherten Strom auf jeden Fall selbst nutzt“, erklärt Holger Laudeley. Der Installateur schätzt, dass der jährliche Gasverbrauch zur Erzeugung von Strom und Wärme zwischen 2000 und 2500 Kubikmetern liegen wird.
Im Sommer übernimmt die Wärmepumpe
Im Sommer, wenn nicht geheizt werden muss, kann die KWK-Anlage ausgeschaltet werden. Die Bereitung von Warmwasser übernimmt dann eine Brauchwasserwärmepumpe von Brötje. Mit der Kombination aus Photovoltaik, Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpe und Stromspeicher lassen sich laut Holger Laudeley hohe Autarkiegrade erreichen. Eine Nachrüstung lohnt sich nach seiner Ansicht für alle Hausbesitzer, die schon eine Photovoltaikanlage haben.
„Diese sollte aber erst nach 2009 installiert worden sein, da es erst seitdem eine Eigenverbrauchsvergütung* für Strom gibt“, so Laudeley. Dadurch rechnet sich das Ganze erst richtig.
*Für Anlagen, die nach 2009 installiert worden sind, gilt die Festlegung, dass nicht der gesamte PV-Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden muss. Auch für Solarstrom, der selbst verbraucht wird, gibt es eine Vergütung, die jedoch geringer ausfällt als die Einspeisevergütung für ins Netz eingespeisten Strom.
Hinweis: Das identische Konzept mit KWK-Anlage, Stromspeicher, PV und Brauchwasser-Wärmepumpe hat Laudeley auch bei Kunde Timo Boelkes in Schwanewede umgesetzt. Darüber hatte auch u.a. das Heizungsjournal als alteingesessenes Fachmagazin berichtet. Mehr dazu im Artikel aus 2014.