30.04.2017: Laudeley-Konzept auch im Neubau erfolgreich
Wenn Stefan Schumacher auf sein iPad oder sein Smartphone blickt, ist die Freude derzeit groß: Seit dem Neubau seiner Stadtvilla in Grasberg bei Bremen hat der dreifache Familienvater rund 6.000 Kilowattstunden elektrischer Energie produziert – und davon 2.000 Kilowattstunden an den Energieversorger verkauft. Dank ausgeklügeltem Energiekonzept erreicht Schumacher damit Autarkiegrade von 100 Prozent – ein wenig Biogas muss er allerdings dazukaufen.
Das Web-Portal von Discovergy zeigt ihm Verbrauch, Einspeisung und Erzeugung durch BHKW und Photovoltaik in Echtzeit an. „Das macht süchtig, aber im positiven Sinne“, sagt Schumacher, der im Finanzsektor tätig ist und gerne seinen Kollegen und Mitarbeitern vom erfolgreichen Energiekonzept berichtet. Mit der Neuinstallation hat Schumacher auch einen intelligenten, digitalen Discovergy-Stromzähler erhalten, der die Verbrauchsdaten erfasst und über ein Kommunikationsmodul an die Server von Discovergy weiterleitet. Wenige Augenblicke später resultiert daraus die detailgetreue Visualisierung.
Das Konzept, entwickelt Fachplaner Holger Laudeley, sieht in den jetzigen Sommermonaten die Kombination von Photovoltaik-Dachanlage mit der Brauchwasser-Wärmepumpe Arostor von Vaillant vor: Ein Teil des überschüssigen Stroms kann so unproblematisch für die Warmwasserbereitung genutzt werden. Tagsüber kommt die regenerative, elektrische Energie direkt vom der nach Ost und West ausgerichteten Flachdach-PV-Anlage (14,4 kWp) – am Abend und in der Nacht aus dem Stromspeicher von E3/DC mit einer Kapazität von 13,8 Kilowattstunden. Ein großer Pufferspeicher mit 800 Litern übernimmt den Rest.
In den Wintermonaten funktioniert das Energiekonzept anders: Dann wird das mit einem Honda-Motor betriebene Mini-BHKW ecoPower 1.0 von Vaillant hinzugeschaltet, um immer dann, wenn Heizwärme gebraucht wird, diese auch zu liefern. Netter Nebeneffekt: Da das Vaillant-Gerät nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet, entsteht zusätzlich dann elektrische Energie, wenn die vom Dach eher unzuverlässig ist. „Damit gelingt die ganzjährige Autarkie, zumindest, was den Bezug von Strom vom Energieversorger betrifft“, sagt Fachplaner Laudeley. Für die Einspeisung der Überschüsse wird der Netzanschluss hingegen benötigt.
„Das Laudeley-Konzept hat mich spätestens überzeugt, als ich es live in einem Mehrfamilienhaus in Oldenburg gesehen habe – und mich mit dem Eigentümer unterhalten konnte“, erinnert sich Schumacher. „Denn bei der Planung des Hausbaus wurde mir klar: Nehme ich eine Wärmepumpe, beziehe ich im Winter zwar formal Ökostrom vom Energieversorger – aber wenn kaum Ökostrom erzeugt wird, kommt er dann letztlich doch aus schmutzigen Kohlekraftwerken.“ Und das sei für die Energiewende deutlich schlechter als ein einige Kilowattstunden Biogas für das KWK-Gerät zu beziehen.
Vor der Entscheidung für das Laudeley-Energiekonzept hat sich der rationale Schumacher viele Gedanken über die Amortisationszeit gemacht. „Alle Prognosen sind im positiven Sinne übertroffen worden – daher rechnen sich die Mehrkosten im Vergleich zu anderen Möglichkeiten innerhalb von acht bis zehn Jahren“, so Schumacher. „Und auch deshalb würde ich alles wieder genauso machen.“